Warum
es gut ist, wenn Ihr Fräser möglichst viele Schneiden hat ...
1.
Die Schneide ist das Verschleißteil des Fräsers. Je mehr Schneiden der Fräser
hat, umso mehr Schneiden teilen sich den Verschleiß, umso höher ist die
Standzeit (="Lebensdauer").
2.
Ein Fräser mit mehreren Schneiden läuft "runder" als ein solcher
mit nur einer Schneide.
3.
Durch die größere vom Hartmetall eingenommene Querschnittsfläche beim
Mehrschneider wird mehr Wärme in Richtung Spannzange abgeführt als beim
Einschneider. Das ist besonders wertvoll, wenn sonst keine Möglichkeit der Kühlung
besteht.
4.
Je mehr Schneiden vorhanden sind, umso kleiner fallen die einzelnen Späne
aus, umso glatter wird die Oberfläche.
Warum es gut ist, wenn Ihr
Fräser möglichst wenige Schneiden hat...
1.
Das Hauptproblem des (Schlitz-) Fräsens ist das Anbacken von Spänen und
damit das Verstopfen ("Zusetzen") des Fräsers. Ist der Fräser erst
einmal verstopft, so kann er keine Späne mehr fördern und die Vorschubkraft
der Fräse bricht ihn ab. Das passiert - je nach Material - meist lange bevor
die Schneide verschleißt. Primär ist daher die Frage: "Wohin mit
den Spänen ?" zu lösen. "Nach oben, bzw. nach hinten" lautet
in der Regel die Antwort (Ausnahme: Linksdrallfräser). Dazu braucht man aber
Platz (=Spannut), um die Späne vorbei am "Fleisch" des Fräsers zu
bewegen. Der Vergleich der Querschnitte verschiedener Typen zeigt, dass
der Einschneider die größte offene Fläche (= Größe der Spannut) aufweist,
und dass diese abnimmt, je mehr Schneiden vorhanden sind.
2. Beim Fräsen von Aluminium und
Kunststoffen hat sich der Einsatz von Fräsern mit polierter Spannut bewährt.
Auf der polierten Oberfläche der Spannut ist die Gefahr des Anbackens von
Spänen (sog. Aufbauschneide) wesentlich geringer.
3.
Je weniger Schneiden ein Fräser hat und je spitzer diese sind, desto
leichter ist das Eintauchen in die Oberfläche des Materials.
Was ist nun wichtiger?
Die Frage nach dem bestgeeigneten Fräser ist nur unter Betrachtung des zu
bearbeitenden Materials und der gesamten Fräsanlage zu lösen. Bei Kunststoffen (PVC, Plexiglas,
Kömacel, usw.),
Holzwerkstoffen (Spanplatten) und NE-Metallen (weiches Alu, Alucobond, usw.)
ist in der Regel der Einschneider im Vorteil, da hier das Problem der
Schneidenerosion gegenüber der Verstopfungsgefahr zurücktritt. Bei sehr
harten Kunststoffen und bei härteren Alu-Sorten (kurzspanend) ist der
Zweischneider gut geeignet. Bei Stählen werden überwiegend Fräser mit
4 oder mehr relativ "stumpfen" Schneiden verwendet. Nach unserer
Meinung ist der Einsatz von Fräsern mehr als 2 Schneiden erst oberhalb Ø 6
mm sinnvoll. |